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Studie über ein neues Finanzierungsmodell familienexterner Betreuung

Die Studie von Pro Familia und ua. SKO zeigt die fast eine halbe Million Lohneinbusse vor und nach der Mutterschaft auf – und ebenso die positiven Konsequenzen der Erhöhung von KitaPlätzen. Lesen Sie hier die Resultate

Die Studie von Pro Familia über ein «neues Finanzierungsmodell familienexterner Betreuung – unter Berücksichtigung positiver Anreize für berufstätige Eltern und kindlicher Frühförderung» ist in Zusammenarbeit mit Claude Jeanrenaud und Alexandra Kis, Institut für Wirtschaftsforschung von der Universität Neuchâtel, Philippe Gnaegi und Marc-Henry Soulet, Lehrstuhl für Soziale Arbeit und Sozialpolitik von der Universität Freiburg sowie mit der Fédération des Entreprises Romandes Genève (FER), Avenir Suisse, dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund, der Association romande et tessinoise d’action sociale und der Schweizer Kaderorganisation SKO entstanden.

Ihr Fazit

  • Frauen bzw. Mütter unterbrechen ihre berufliche Tätigkeit im Durchschnitt 9,2 Jahre – Frauen mit einer Tertiärausbildung im Schnitt 6,7 Jahre und Frauen ohne Ausbildung im Schnitt 12,1 Jahre.

  • Bei Frauen mit einer Tertiärausbildung ist jedoch die Lohnveränderung vor und nach der Mutterschaft viel grösser: -21.7% bzw. -19’070 CHF im Durchschnitt während den 6.7 Jahren, was ca. -476’750 CHF während der gesamten Karriere entspricht.
  • Der gesamte Verlust für die Wirtschaft beträgt 800 Mio. CHF jährlich.

Es besteht eine viel signifikantere Korrelation zwischen dem Angebot an Betreuungsplätzen und der Erhöhung der Erwerbstätigkeit der Frauen als zwischen Tarifsenkungen von Kita’s und der Erwerbstätigkeit der Frauen.

  • Wird das Angebot an Betreuungsplätzen um 30 % erhöht, so erhöht sich der Beschäftigungsgrad der Frauen in der Folge um mehr als 70 %, was wiederum das Armutsrisiko und die Gefahr auf Sozialhilfe angewiesen zu sein, reduziert.
  • Bei einer Erhöhung des Angebots an Betreuungsplätzen um 30 % (+18’000 Plätze) – ohne die Tarife für Familien zu verändern – würden die Mehrkosten durch die steuerlichen Erlöse von erwerbstätigen Müttern (beziehungsweise die 166 Mio. CHF für die öffentliche Hand durch erhöhte Steuereinnahmen von 250 Mio. CHF) kompensiert.

Schlussfolgerung der Studie

Der grösste wirtschaftliche und soziale «Return on Investment» resultiert, wenn man das Angebot an KitaPlätzen erhöht – ohne die Tarife für die Betreuungsstrukturen zu ändern. Die Konsequenzen sind folgende:

  • Die Erwerbstätigkeit der Mütter erhöht sich – ebenso die Karriereperspektiven.
  • Die Kosten für die neuen, zusätzlichen Kita-Plätze werden durch steuerliche Mehreinnahmen kompensiert. • Die Arbeitgeber profitieren von einem grösseren Angebot an qualifizierten Fachkräften.
  • Das Armutsrisiko sinkt, weil Personen mit einem höheren Arbeitspensum weniger abhängig von Sozialhilfe sind und weil sie bei der Pensionierung von einer höheren Altersrente profitieren. Um die durchschnittliche Erwerbtätigkeitsquote von Müttern von Vorschulkindern auf ein Niveau von knapp 70 Prozent zu bringen, müssten knapp 20’000 neue Kindergartenplätze geschaffen werden.

Um die durchschnittliche Erwerbtätigkeitsquote von Müttern von Vorschulkindern auf ein Niveau von knapp 70 Prozent zu bringen, müssten knapp 20’000 neue Kindergartenplätze geschaffen werden.

Beitrag über die Studie in der Tagesschau auf RTS:

www.profamilia.ch